Anne Schuldt
studierte Gesang an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« in Weimar. Auf Meisterkursen bei Christa Ludwig, Françoise Pollet und Brigitte Fassbaender erhielt sie schließlich den stimmlichen Feinschliff. Kammersängerin und Intendantin Brigitte Fassbaender war es denn auch, die die junge Mezzosopranistin 2007 an das Tiroler Landestheater Innsbruck engagierte, an dem sie so wichtige Fachpartien wie Komponist (»Ariadne auf Naxos«), Olga (»Eugen Onegin«), Fricka (»Rheingold«), Niklausse (»Hoffmanns Erzählungen«), Fatima (»Oberon«), Idamante (»Idomeneo«) und Mère Marie de l’Incarnation (»Les dialogues des Carmélites«) interpretierte. Im Sommer 2014 sang sie bei den Tiroler Festspielen in Erl die Waltraute in Wagners »Der Ring des Nibelungen«. Weitere Gastengagements führten sie u. a. an das Theater Erfurt, das Nationaltheater Mannheim sowie an die Staatstheater Karlsruhe und Kassel.
Neben dem Musiktheater ist sie immer wieder auf dem Konzertpodium zu erleben und widmet sich einem breit gefächerten Repertoire von Barock bis Modern. Zu ihren bevorzugten Werken zählen u. a. Händels »Messiah«, Honeggers »Le roi David«, die »Requien« Regers, Duruflés und Verdis sowie Brahms’ »Alt Rhapsodie« und die Passionen von Johann Sebastian Bach. 2016 trat sie im Rahmen der Braunschweiger Sinfoniekonzerte mit Mahlers »Lied von der Erde« auf. Zudem ist sie eine begeisterte Liedsängerin und konnte auf diesem Terrain mit Werken und Zyklen von Schubert, Schumann, Brahms, Wolf, Strauss, Wagner und Mahler reüssieren.
Von 2012 bis 2017 war sie fest am Staatstheater Braunschweig engagiert und sang hier mit großem Erfolg weitere wichtige Fachpartien wie Brangäne (»Tristan und Isolde«), Dorabella (»Così fan tutte«), Herodias (»Salome«), Maddalena (»Rigoletto«), Charlotte (»Werther«) und Santuzza (»Cavalleria Rusticana«; Konzertante Aufführung). Doch es waren vor allem die außergewöhnlichen Rollen in Opern abseits des gängigen Repertoires, die ihr als Sängerdarstellerin deutschlandweit höchstes Lob einbrachten: Tamiri in Antonio Vivaldis »Farnace«, Fidès in Giacomo Meyerbeers »Le prophète«, Nelly in Bernard Herrmanns »Sturmhöhe«, Aase in Werner Egks »Peer Gynt« und Elizabeth Proctor in Robert Wards »The Crucible«.
Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie mit Regisseuren wie Dietrich Hilsdorf, Christopher Alden, Brigitte Fassbaender, Roland Schwab, Yona Kim, Gregor Horres, Philipp Kochheim, Guy Montavon und Elisabeth Stöppler sowie mit Dirigenten wie Cornelius Meister, Stefan Soltesz, Marcus Bosch, Guillermo García Calvo, Alexander Joel, Jonas Alber, Christopher Altstaedt, Georg Fritzsch, Christoph Poppen und Gustav Kuhn.
Seit 2017 ist sie freischaffend tätig und war seitdem u. a. in Nikolaus Brass‘ »Sommertag« an der Staatsoper Unter den Linden Berlin und als Waltraute in »Die Walküre« an der Oper Chemnitz zu hören. In der vergangenen Spielzeit 2018/2019 debütierte sie mit großem Erfolg in der Partie der Fricka in Wagners »Walküre«, berührte eindrücklich mit ihrer Waltraute in der »Götterdämmerung«, übernahm desweiteren die Partien der Fricka (»Rheingold«), Mutter (»Hänsel und Gretel«) und Annina (»Rosenkavalier«) von Richard Strauss.